Prüm & Wein

J.J. Prüm

Das Weingut Joh. Jos. Prüm - auch als “J.J. Prüm” oder (vor allem in den USA und England) kurz “J.J.” bekannt - gilt als eines der Ausnahmegüter in Deutschland (vgl. Stuart Pigott, Die großen deutschen Rieslingweine).


“Der Charme der Prüm-Weine [ist] alles andere als laut oder unverblümt (...). Allen gemeinsam ist eine aussergewöhnliche Verbindung von Feinheit und Charakterstärke. Es wäre kein Fehler, sie mit den Werken Bachs, Goethes oder Schinkels zu vergleichen, doch sind sie vollkommen Mosel, ganz und gar Riesling und hundertprozentig Prüm.” (Stuart Pigott).


Geschichte


Im Zuge der Erbteilung 1911 übernahm Johann Josef Prüm, der älteste Sohn von Mathias Prüm, einen Teil der Weinberge des elterlichen Besitzes und setzte zusammen mit seiner Frau Franziska Prüm, geb. Dietz (Schwester seiner Schwägerin Rosa Bäumler), die Weinbautradition mit einem Weingut seines Namens fort.


Bedingt durch eine Erkrankung übernahm schon wenige Zeit später (1920 mit knapp 18 Jahren) der am 2. November 1902 geborene Sohn Sebastian Alois die Verwaltung des Weinguts. Er setzte schon gleich zu Beginn seiner Führungsübernahme besondere Akzente, die den Ruf des Weingutes als führend im Bereich des restsüßen Weins begründeten:  Mit den Jahrgängen 1920 und 1921 setzte Sebastian Alois das erste Mal auf einen restsüßen Ausbau; seinerzeit eine Innovation. 1934 folgten eine Beerenauslese und 1937 sowie 1938 die ersten Trockenbeerenauslesen.


Sebastian Alois heiratete 1928 die am 23. April 1904 geborene Katharina Erz, Tochter einer bekannten Bernkastel-Kueser Winzerfamilie. Seit der Eheschliessung nannte er sich Sebastian Alois Prüm-Erz, um die Unterscheidung zu seinem Onkel und seinem Vetter gleichen Namens zu erleichtern. Die von Katharina Erz eingebrachten Weinberge (z.B. Bernkasteler Badstube) befinden sich in erster Linie in Bernkastel.


In den 20er und 30er Jahren des letzten Jahrhunderts begründete Sebastian Alois durch konsequente Qualitätsverbesserungen und einem Fokus auf Hochgewächse den Ruf des Weingutes. Seine Weine erreichen auf den Versteigerungen des Großen Rings in Trier höchste Preise. 1967 wird er zum Anlass seines 65. Geburtstags zum Ökonomierat ernannt.


Das Gutshaus


Das Gutshaus besteht aus einem älteren Anwesen und einer verbundenen Jugendstilvilla sowie den Wirtschaftsgebäuden. Der Jugendstilteil des Gutshaus war ein Geschenk des Schwiegeronkels, dem Onkel der Ehefrau Franziska Dietz, an das Brautpaar.


Die Familie Dietz spielte noch an anderer Stelle eine Rolle: Der Vater von Franziska, Mathias Dietz, starb 1886 als sie gerade 5 Jahre geworden war. Ihre Mutter Agatha Becker heiratete darauf einen Bäumler. Ihre aus dieser Ehe stammende Halbschwester Rosa Agatha Bäumler heiratete Sebastian Alois Prüm.


Gegenwart


Sebastian Alois und Katharina hatten vier Söhne: Johann Josef (genannt Jost), Eckart, Manfred und Wolfgang. Nach dem Tod von Sebastian Alois übernahmen 1969 die beiden Söhne Dr. Manfred und Wolfgang Prüm die Führung des Gutes. Manfred Prüm ist promovierter Volljurist. Seine Tochter Dr. Katharina Prüm, ebenfalls eine promovierte Volljuristin, arbeitet in der Leitung des Gutes seit 2003 mit; 2007 übernimmt sie Führungsaufgaben. Auch eine weitere Tochter, Dr. Bettina Prüm, eine promovierte Biologin, arbeitet im Weingut mit.


Jahrgänge


Zu den großen Jahrgängen des Weingutes zählen:


1921

1949

1971

1999

2005 (Kollektion des Jahres (Gault Millau))


Von den unzähligen Prämierungen sei exemplarisch die Aufnahme in die TOP 100 Liste 2007 des renommierten Weinmagazins “Wine Spectator” erwähnt.

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